Sprühmulch als alternative Form der Unkrautregulierung

Im Rahmen eines länderübergreifenden Projekts entwickelten Forschungsinstitute aus Bayern, Österreich und Südtirol gemeinsam ein spritzbares, biologisch abbaubares Mulchmaterial, das vor Kurzem am Versuchszentrum Laimburg (I) unter Praxisbedingungen getestet wurde.


Versuchszentrum Laimburg (I)
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 06 / 2022 , S. 33

Der am Technologie- und Förderzentrum im bayerischen Straubing entwickelte Sprühmulch wurde am Versuchszentrum Laimburg unter Praxisbedingungen getestet. Mehrere nachwachsende Rohstoffe kommen im Sprühmulch zum Einsatz. Zuerst liegt der Sprühmulch in zwei getrennten Flüssigkeiten vor. Bei der Ausbringung im Unterstockbereich der Weinstöcke bzw. im Baumstreifen der Apfelanlagen kommen die beiden flüssigen Komponenten miteinander in Berührung. Durch die Vermischung wird ein Gelierprozess ausgelöst. Das Mulchmaterial verwandelt sich binnen Minuten in eine zähflüssige Schicht und trocknet nach wenigen Stunden vollständig ein. Dadurch bildet es eine feste Barriere und unterdrückt die Keimung und Entwicklung von Un- und Beikräutern auf physikalische Art und Weise. Das Mulchmaterial baut sich innerhalb einer Vegetationsperiode ab und verhindert die Akkumulation von Fremdstoffen im Boden.

Praxisversuche

Aktuell testen die Projektpartner den Sprühmulch in den jeweiligen Anbaugebieten im Freiland. Davon verspricht man sich wichtige Informationen über die Praxistauglichkeit und Wirkung unter verschiedenen klimatischen Bedingungen. Erste Feldversuche in Deutschland und Österreich konnten bereits die unkrautunterdrückende Wirkung über eine Periode von über sechs Monaten sowie den Abbau im gewünschten Zeitraum von einem Jahr nachweisen. Die Resultate aus den Freilandversuchen sollen zukünftig im Rahmen verschiedener Veranstaltungen auch der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Im Projekt «Präventives Wassermanagement im Obstbau» wird der Sprühmulch bei den Projektpartnern seit 2021 eingesetzt. Die Resultate aus diesem Projekt, an dem auch Agroscope beteiligt ist, können auch auf die Schweiz übertragen werden und gelten als vielversprechend.

Titelbild

Sprühmulch als biologische Alternative zu herkömmlichen Herbiziden im Obst- und Weinbau. (© Versuchszentrum Laimburg)


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