Viele Winzerinnen und Winzer wüssten nicht mal von der Existenz ihres Verbands, beklagte der Präsident des Verbands «Fédération des pépiniéristes-viticulteurs suisses» (FPVS), Matthieu Vergère, zu Beginn der GV, an der 25 Mitglieder und Gäste begrüsst wurden. Folglich soll die Sichtbarkeit verbessert und die Stossrichtungen ihres Verbands in der Öffentlichkeit klarer werden. Die Hauptachsen einer Reform beinhalten eine Stärkung der beruflichen Strukturen, die Unterstützung von Forschung, Ausbildung, Werbung und die Wahrung der Gesundheitssicherheit von Schweizer Pflanzgut.
SVN-Vizepräsidentin Nora Viret und Präsident Matthieu Vergère. (© P.-A. Cordonier Agri)
Neues Logo, neuer Name
Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, wurde ausserdem beschlossen, den Namen und das Logo des Verbands zu überarbeiten, der nun neu unter dem Namen «Swiss Vine Nurseries» (SVN) bekannt sein wird. Eine weitere wichtige Änderung besteht darin, dass der Verband künftig in Bern vertreten sein wird. Viele Entscheidungen, die die Weinbaukreise betreffen, werden dort getroffen. Der SVN wird in Zukunft mit einem Mitglied im Vorstand des Schweizerischen Weinbauernverbands (SWBV) vertreten sein und kann so mehr Einfluss nehmen. Dank der Annäherung zwischen dem SVN und dem SWBV kann eine Vertretung im Parlament sichergestellt werden. Der Hauptsitz der SVN wird daher von Lausanne nach Bern verlegt. Diese Änderungen verursachen jedoch zusätzliche Kosten, insbesondere die jährlichen Kosten von 15 000 Franken für den Sitz im Vorstand der SWBV, zusätzlich zum Gehalt des Geschäftsführers, der Geschäftsführerin. Um kleine Rebschulen nicht abzuschrecken, werden die festen Beiträge künftig in progressiven Stufen nach wirtschaftlicher Aktivität des Unternehmens berechnet. Der Anteil des variablen Beitrags bleibt bei 20 Fr. pro gepfropftem Kilometer, ein Betrag, der evtl. in einigen Jahren sinken könnte. Aber im Moment sind diese finanziellen Mittel notwendig, um die verschiedenen Projekte erfolgreich durchführen zu können.
Neue Stauten
Historisch gesehen waren die Mitglieder der FPVS in den regionalen Sektionen der sechs Schweizer Weinbauregionen integriert. Da die Zahl der Rebschulen und Mitglieder in den regionalen Sektionen zurückgegangen ist, wurde beschlossen, die Statuten und auch die Mitgliedschaft zu ändern. Von nun an werden die Rebschulisten einzeln dem Verband beitreten. Dies hindert die regionalen Sektionen jedoch nicht daran, auf kantonaler Ebene aktiv zu bleiben und sich für die P1-Parzellen oder die Warmwasserbehandlungen zu organisieren, wie dies insbesondere im Kanton Waadt der Fall ist. Die Regionalsektion ist auch ein wichtiger Ansprechpartner gegenüber den Behörden.
Ein bemerkenswertes Ereignis im Jahr 2023 war die Auflösung von Vitiplant, einem von dem SWBV und der FPVS verwalteten Kontrollorgan, das auf Wunsch des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) durch die private Veriplant AG ersetzt wurde.
Situation auf dem Pflanzmarkt
Die GV bot auch Gelegenheit, den Pflanzgutmarkt der regionalen Rebschulen zu bewerten, mit eher ermutigenden Nachrichten, insbesondere einem Angebot, das der Nachfrage entspricht, und einem stabilen, in einigen Regionen sogar anhaltenden Markt. Dagegen haben einige Rebsorten wie Divico mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen. Die Erneuerung der Reben in Regionen wie dem Wallis und der Deutschschweiz dürfte die Nachfrage ankurbeln, während das Tessin mit einem hohen Erneuerungsbedarf konfrontiert ist, da in diesem Gebiet nur zwei Rebschulen vertreten sind. Der bei der Versammlung anwesende Tessiner Vertreter fordert seine Kollegen nachdrücklich dazu auf, sich für den Markt des Kantons zu interessieren. Im Interesse der Branche wäre es besser, wenn die gekauften Jungreben aus der Schweiz und nicht aus dem Ausland stammten.