Trockene Sommer: Wasserbedarf im Obstbau erhöhen?

Auf der Alpennordseite ist im Gegensatz zum Wallis beim Apfelanbau aufgrund der ausreichend hohen Niederschlagsmengen in der Regel keine Bewässerung notwendig. Mit dem Klimawandel ist der Obstbau in der ganzen Schweiz immer häufiger mit längeren Trockenperioden konfrontiert. Bleiben regelmässige Niederschläge wie zum Beispiel im Sommer 2018 aus, so muss ohne zusätzliche Wasserversorgung mit Einbussen bei der Fruchtqualität und der Erntemenge gerechnet werden.


Thomas Kuster | Tim Haban
Agroscope

Im Interregprojekt «Präventives Wassermanagement im Obstbau» werden in Deutschland (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf HSWT Schlachters, Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee KOB Bavendorf und Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau LWG Veitshöchheim) und in der Schweiz (Agroscope, Wädenswil) seit dem Frühling 2021 verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Wasserverfügbarkeit getestet. Einerseits wird geprüft, ob die Wasserspeicherfähigkeit im Boden durch Zusätze wie Pflanzenkohle oder porösem Vulkangestein erhöht wird (siehe Titelbild). Andererseits wird untersucht, inwiefern die Verdunstung mit Bodenabdeckungen oder verschiedenen Varianten zur Unkrautregulierung reduziert werden kann (Abb.). Als Kontrolle dienen sowohl eine unbehandelte als auch eine bewässerte Variante.

 

Abb.: Eine Abdeckung, z.B. mit Holzschnitzeln oder Silage, soll die Verdunstung reduzieren.


Die Wasserverfügbarkeit wird mit Bodensensoren automatisch gemessen. Damit kann festgestellt werden, ob und wie lange in den einzelnen Varianten Wasser gespeichert werden kann. Mit Stammdendrometern wird beobachtet, ob die Apfelbäume von einer besseren Wasserversorgung profitieren können. Messungen zum ...