Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Kontrollen durch Vorgesetzte sind ein notwendiges Mittel, um die Qualität sicherzustellen. Es handelt sich dabei jedoch um eine Gratwanderung, denn es sollte nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel kontrolliert werden. Auf welche Punkte es bei Kontrollen ankommt, erläutert Rolf Leicher in seinem dritten Artikel der Serie «Unternehmensführung».


Autor_Leicher Rolf
Rolf Leicher
Dipl. Betriebsökonom, Heidelberg
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 17 / 2021 , S. 27

Das Wort «Kontrolle» hat für Mitarbeiter meist einen negativen Beigeschmack. Es bedeutet «Fehlersuche, Misstrauen, Überwachung». Mitarbeiter klagen gelegentlich, dass sie zu häufig kontrolliert werden und betrachten das als Einmischung in ihr Aufgabengebiet. Besonders qualifizierte Mitarbeiter fühlen sich überkontrolliert, während jüngere Mitarbeiter in der Einarbeitungsphase mehr Verständnis für Kontrollmassnahmen des Chefs haben. Kontrollen sollen dem Mitarbeiter die Verantwortung nicht entziehen, ihn nicht entmündigen. Sie als Vorgesetzte oder Vorgesetzter geben jedem Angestellten eine Rückmeldung darüber, ob das Arbeitsergebnis optimal ist, so können Verbesserungsmöglichkeiten im Arbeitsablauf entstehen. 


Eigen- oder Fremdkontrolle?

«Fremdkontrolle» heisst, dass der Chef die Kontrolltätigkeit selbst vornimmt. Bei der «Eigenkontrolle» arbeitet der Mitarbeiter eigenverantwortlich, er kontrolliert sich anhand der Vorgaben selbst. Er kann Mängel selbst feststellen und sie in Ordnung bringen, bevor sich der Chef einschaltet. Eigenkontrolle zeigt das Vertrauen des Vorgesetzten, das stärkt die Selbstverantwortung des Mitarbeiters, verursacht aber Erfolgsdruck, denn jeder trägt zumindest intern die Verantwortung für sich selbst. Wie ...