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Für Vergilbungskrankheiten müssen sämtliche drei Symptome gleichzeitig auftreten: a. eingerollte und verfärbte Blätter (links), 
b. nicht oder nur teilweise verholzte Triebe (Mitte), und c. fehlende, ausgetrocknete und/oder verwelkte Trauben (rechts).

Vorsicht vor Ver­gilbungskrank­heiten!

Ist sie das erste Anzeichen des Herbstes im Rebberg oder könnte die Blattverfärbung auf eine Vergilbungskrankheit hindeuten? Agroscope erläutert die beiden Rebkrankheiten Bois noir und Flavescence dorée, stellt empfohlene Bekämpfungsstrategien vor und beschreibt aktuelle Forschungsprojekte.

Artikel von:
Agroscope (s. Kästchen unten)
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 14 / 2025 , S. 10
Bois noir (auch Schwarzholzkrankheit, SHK) und Flavescence dorée (auch Goldgelbe Vergilbung, GGV) gehören zu den Vergilbungskrankheiten der Rebe. Beide werden durch Phytoplasmen (zellwandlose Bakterien) verursacht und können visuell anhand von drei Symptomen erkannt werden: Erstens eingerollte und verfärbte Blätter (gelbe Verfärbung bei weissen und rote Verfärbung bei roten Rebsorten), zweitens nicht oder nur teilweise verholzte Triebe und drittens fehlende, ausgetrocknete und/oder verwelkte Trauben (Einstiegsbild). Die drei Symptome sind ab Spätsommer erkennbar und müssen gleichzeitig am selben Rebstock vorhanden sein, um SHK und GGV gesichert von anderen Krankheiten und Mangelerscheinungen unterscheiden zu können. Die beiden Vergilbungskrankheiten können nur mittels eines molekularen Tests voneinander unterschieden werden. Verdachtsproben müssen immer dem kantonalen Pflanzenschutzdienst (KPSD) gemeldet werden und können nur mit ihrer Zustimmung für allfällige Analysen eingeschickt werden.  

Wie unterscheiden sich Bois noir und Flavescence dorée?

Das GGV-Phytoplasma ist ein Quarantäneorganismus, welcher hauptsächlich von der Amerikanischen Rebzikade (Scaphoideus titanus) übertragen wird. Die Rebzikade lebt mehrheitlich auf ...