Im April 2020, mitten im Lockdown, kam eine frohe Botschaft vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), betitelt mit «Weinkonsum 2019: Schweizer Weine bleiben beliebt». Und weiter unten folgte gar der Satz «Schweizer Weisswein sowie Rotwein sind auf dem Vormarsch». Bei genauerem Hinsehen aber zeigt sich, dass die erfreuliche Aussage, wonach der Marktanteil einheimischer Weine gestiegen sei, Interpretationsbedarf nach sich zieht. Tatsächlich stieg der Weinkonsum von 2018 auf 2019 um 4.7 %, konkret von 243 Mio. Liter auf 254 Mio. Liter (Grafik). Damit sticht das Ergebnis zwar heraus, aber verschleiert nur ungenügend, dass sich der Gesamtkonsum seit den Neunzigerjahren in einer steten Abwärtsbewegung befindet. Wäre der Weinkonsum ein Aktienindex, würden Analysten wohl nur von einem Lichtstreifen am Horizont sprechen, erst recht, wenn man die Verhältnisse auf die Weinart herunterbricht.
Nach wie vor ist die Konkurrenz ausländischer Rotweine erdrückend. Ihr Anteil nimmt seit den Nullerjahren zwar leicht ab, aber gewährt der Schweizer Konkurrenz kaum ein Wachstum. ...
Exklusiv
Sie möchten weiterlesen? Bitte melden Sie sich dafür an.
Anmelden