Diese Form der Applikation ist weder präzis noch abdriftmindernd. (© David Szalatnay)

Was ist präzise Applikationstechnik?

In den letzten Jahren wurden grosse Anstrengungen unternommen, die Risiken beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren. Es wurden die Eintragswege in Gewässer untersucht, Waschplätze auf Betrieben gebaut, Düsen für den Pflanzenschutzmitteleinsatz gewechselt und gesetzliche Vorgaben verschärft. Versuche zur Frage, ob die ausgebrachten Wirkstoffe am gewünschten Zielort auf den Obstbäumen landen, wurden in der Schweiz aber seit vielen Jahren vernachlässigt.

Artikel von:
David Szalatnay
Strickhof Fachstelle Obst
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 07 / 2025 , S. 20
Seit dem FAT-Bericht Nummer 499 mit dem Titel «Obstbau-Sprühgeräte – Gerätetechnik, Handhabung und Obstanlage entscheiden über Mittelanlagerung» aus dem Jahr 1997 gab es in der Schweiz keine umfangreicheren Untersuchungen und Publikationen mehr, in denen Blattbedeckungsgrade der Spritzbrühe an unterschiedlichen Positionen im Baum genauer angeschaut wurden. Dank einer neuen Entwicklung aus Südafrika hat die Strickhof Fachstelle Obst vor zwei Jahren damit begonnen, Untersuchungen zur Frage der Anlagerung von Pflanzenschutzmitteln auf Praxisbetrieben durchzuführen.

Präzise Applikation ist mehr als Abdriftminderung

Meistens wird von präziser Applikationstechnik gesprochen, obwohl inhaltlich lediglich das Thema der Abdriftminderung gemeint ist. Selbstverständlich sind Massnahmen zur Abdriftminderung aus verschiedenen Gründen ausserordentlich wichtig (Einstiegsbild). Trotzdem haben abdriftmindernde Massnahmen streng betrachtet nichts mit präziser Applikation zu tun. Salopp ausgedrückt zielen abdriftmindernde Massnahmen darauf ab, dass der ausgebrachte Sprühnebel nicht im Feld des Nachbarn, auf der Strasse oder im angrenzenden Gewässer landet. Die Tatsache, dass die ausgebrachte Spritzbrühe in der eigenen Parzelle bleibt, bedeutet aber ...