«Wein ist ein sensorisches Zielobjekt»

Nachgefragt bei Sensorikexperte Hans Bättig.


MM

SZOW: Herr Bättig, rund um die Weiterbildungen im Bereich Weinsensorik kommt man an Ihrem Namen nicht vorbei. Sie sind bei den ZHAW-Kursen ebenso aktiv wie bei der Weinakademiker-Ausbildung, die sich v.a. an professionelle Kreise richtet. Können Sie noch ein Glas Wein trinken, ohne gleich eine analytische Bewertung zu machen?
Hans Bättig: Ich finde es faszinierend, mit den eigenen Sinnen den Eigenschaften eines Produktes nachzuspüren und daraus zum Beispiel Hinweise auf seine Entstehung, seine Qualität und Wertigkeit oder auch sein Verbesserungspotenzial abzuleiten. Weil Wein im Alltag ja häufig erst bei einem guten Essen oder in guter Gesellschaft seine Vollendung findet, entgehe ich der Gefahr, auf rein sensorische Beurteilungskriterien zurückzugreifen.


Sensorik ist ein weites Feld und hat auch viel mit der neuronalen Verarbeitung von Sinneseindrücken zu tun. Wie kommt es, dass wir – obwohl im Grunde genommen gleich gebaut – so grosse Unterschiede bei der individuellen Bewertung von Reizen haben?
Die Reizauslösung ...