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«Ich hatte ein super Leben»

Werner Koblet:

Werner Koblet kam 1932 als zweites Kind einer Bauernfamilie in Eidberg bei Winterthur zur Welt. Weil er den elterlichen Hof nicht übernehmen konnte, studierte er Agronomie an der ETH. Dank eines Stipendiums in Kalifornien kam er zum Rebbau, übernahm 1971 den Bereich Weinbau an der Forschungsanstalt Wädenswil. Während seiner Amtszeit wurden viele Akzente gesetzt, sodass der (Deutsch-)Schweizer Wein qualitative Ausrufezeichen setzen konnte.

Dieser Artikel ist Teil des Dossiers «Der historische Blick zurück». Weitere Artikel zum Thema: Die Reblausinvasion der Schweiz und Wie der Staat den Alkoholismus bekämpfte.


Markus Matzner

SZOW: Werner Koblet, angenommen Sie wären nochmals 20. Würden Sie wieder Agronomie studieren oder direkt Önologie?
Werner Koblet: Nein, der Weg war nicht so schlecht. Ich hatte Bauer gelernt, doch dann kam mein älterer Bruder wieder heim und übernahm den Hof, so bin ich überflüssig geworden. In der Folge absolvierte ich eine private Mittelschule und bestand dann die Aufnahmeprüfung an die ETH. Nach dem Agronomiestudium kam der Zufall zu Hilfe. Ich hatte mich für ein Stipendium beworben, das vom Autobauer Henry Ford vergeben wurde. Ich arbeitete damals schon an der Forschungsanstalt Wädenswil. Aus heiterem Himmel kam dann ein Telegramm von Henry Ford: «Congratulation, we have chosen you für das Stipendium». Und so ging ich an die Universität von Kalifornien und studierte  Önologie und Weinbau. Das war eigentlich der Grund, dass ich überhaupt zum Weinbau gekommen bin. Hätte ich ein Stipendium irgendwo in einem Weizengebiet bekommen, wäre ich vielleicht bei der ...