Das Phänomen Zementhonig machte den Imkerinnen und Imkern das Leben schwer. (© LID)

Zementhonig und Wetterlaunen

Ein erstes Fazit zur diesjährigen Honigsaison zeigt, dass es neben klimatischen Schwankungen vor allem der schwer zu verarbeitende Zementhonig war, der die Honigernte belastete.

Artikel von:
Renate Hodel
LID
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 15 / 2024 , S. 23
Die diesjährige Honigsaison war für viele Imkerinnen und Imker in der Schweiz herausfordernd. Neben den klimatischen Bedingungen, die sich natürlicherweise auch auf die Honigernte auswirken, brachte vor allem der sogenannte Zementhonig, auch bekannt als Melezitosehonig, für viele Imkerinnen und Imker erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Dennoch gab es auch Lichtblicke. Die Bienen trotzten den Umständen und gerade die Frühlingsernte fiel entgegen aller Widrigkeiten in einigen Gebieten durchaus zufriedenstellend aus.

Ein flächendeckendes Problem

Das Auftreten von Zementhonig dürfte in der Saison 2024 wohl eine der grössten Herausforderungen gewesen sein. Zementhonig entsteht, wenn der Zuckeranteil an Melezitose, einem Dreifachzucker, im Honig einen kritischen Punkt erreicht. Die Ursache liegt in einem verstärkten Befall von Fichten und Lärchen durch Läuse, die einen zuckerhaltigen Honigtau absondern. Die Bienen verarbeiten diesen Honigtau und der resultierende Honig kristallisiert schneller als gewöhnlicher Blüten- oder Waldhonig. Martin Schwegler, Zentralpräsident von BienenSchweiz, bestätigt, dass das Phänomen des Melezitosehonigs dieses Jahr stärker auftrat als in ...