Zoff im Team erkennen und reagieren

Sind gelegentliche Spannungen zwischen Mitarbeitern nicht völlig normal? Ist ein harmonisches Miteinander zwischen den Arbeitskollegen überhaupt realistisch? Nicht jede Meinungsverschiedenheit im Team ist gleich ein Konflikt, denn bei stabilen Beziehungen untereinander führen unterschiedliche Ansichten nicht sofort zur Auseinandersetzung. Artikel 2 der neuen Serie Unternehmensführung.


Autor_Leicher Rolf
Rolf Leicher
Dipl. Betriebsökonom, Heidelberg
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 16 / 2021 , S. 19

Die Ausgangslage ist typisch: Andreas und Lukas, beide in einem Arbeitsteam tätig, können sich nicht riechen. Julia, die überall eingesetzt wird, ist neidisch auf ihre Kollegin, die ihrem Vorgesetzten schöne Augen macht. Der Azubi Salman weiss alles besser und eckt überall an. Der Chef hat Zoff mit seinem Sohn, der in Stosszeiten mithilft. Er widerspricht oft und hält sich nicht an Anweisungen. Obwohl sich alle um gutes Betriebsklima bemühen, kommt es zu Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen. Jeder will Recht haben, keiner gibt nach. Rechthaberei, Kampf um Positionen oder Durchsetzung eigener Interessen nähren den Konflikt: unterschiedliche Standpunkte bei der Arbeitserledigung, Kritik an der Arbeitsweise des Kollegen. Übertreibungen bei einem Fehler des Kollegen, Hintenherumgerede und Rechthaberei sind typische Merkmale des Konflikts. Oft sind es Kleinigkeiten, z.B. wer den Abfall entsorgt oder wer wofür zuständig ist. Wenn die Situation eskaliert, ist man nur noch mit dem Konfliktpartner beschäftigt. Darunter leidet die Konzentration auf die ...