Zusammenfassung Resultate «Drosophrisk»

Im Projekt «Drosophrisk» wurden die Ursachen für die Wahl verschiedener Risikomanagementstrategien gegen die Kirschessigfliege (KEF) sowie die durch die KEF verursachten Schäden untersucht (Knapp und Finger 2020). In einer Reihe von Umfragen zwischen 2016 und 2018 wurden Schweizer Produzentinnen und Produzenten besonders gefährdeter Kulturen (Beeren, Kirschen, Zwetschgen und Trauben) über ihren Umgang mit der KEF befragt. Aspekte wie die Risikowahrnehmung, die Wirksamkeit verschiedener Strategien, Informationen über den Betrieb und die persönlichen Merkmale der Betriebsleitung wurden untersucht. Der Zweck dieses Projekts war, Schäden zu quantifizieren und die gewählten Strategien besser zu verstehen.


Julien Kambor
Agroscope, Wädenswil

Die meisten Schweizer Steinobst-, Beeren- und Traubenproduktionsbetriebe sind durch die KEF betroffen. Damit einwandfreie Früchte produziert werden können, müssen die Betriebe für die Mehrkosten von Managementmassnahmen aufkommen. 76 % der Befragten gaben an, aufgrund der KEF mit zusätzlichen Kosten konfrontiert zu sein. Durchschnittlich waren die Ertragsverluste gering, bei einigen Landwirtinnen und Landwirten jedoch hoch. Grössere Betriebe nehmen geringere Zusatzkosten wahr, was auf Skaleneffekte bei der Prävention und Bekämpfung der KEF hindeutet. Landwirtschaftsbetriebe mit einer höheren Sortenvielfalt waren mit höheren Kosten konfrontiert. Die wirtschaftlichen Auswirkungen gehen über die Verringerung der Ertragsmenge und -qualität hinaus. Vielmehr sind die Kosten für die Betriebe auf die Notwendigkeit von Präventions- und Kontrollmassnahmen zurückzuführen (Knapp et al. 2020).

Im Weinbau wurden sechs Bündel von Massnahmen gegen die KEF identifiziert, von denen das wichtigste durch eine Kombination von Insektiziden, Massenfang sowie Hygienemassnahmen (Auslauben, Mähen, Mulchen) charakterisiert wurde. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die in der Schweiz angewandten ...