Zwei neue Birnenunterlagen mit Resistenz gegen den 
Birnenverfall

Der Birnenverfall (Candidatus Phytoplasma pyri), auch «pear decline» genannt, gehört zu den wirtschaftlich wichtigsten Krankheiten im Birnenanbau. Die in Europa weit verbreitete Krankheit hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend nach Norden ausgebreitet. Klimatische Veränderungen und die damit verbundenen höheren Temperaturen seit den 1990er-Jahren haben vermutlich dazu beigetragen. Insbesondere bei Hochstämmern hat sich die Situation verschlechtert.


Autor_Petruschke-Michael
Michael Petruschke
LTZ Augustenberg, Karlsruhe (D)


Für den Anbau hochstämmiger Birnenbäume gab es bislang keine Alternativen zum Birnensämling, insbesondere der Kirchensaller Mostbirne. Leider zeigte sich in den letzten Jahrzehnten, dass diese Unterlage sehr anfällig ist. Selbst hoch betagte Bäume leiden und können nach mehreren Jahren absterben. So zeichnet sich ein düsteres Bild im Hochstammobstbau ab, das durch immer mehr kranke, absterbende Bäume geprägt ist. Nachgepflanzte Birnenbäume sterben je nach Anfälligkeit der Edelsorte oft schon nach wenigen Jahren oder kümmern zeitlebens. Die meisten Tafel- und Mostbirnensorten sind hoch anfällig.

In Versuchen hat das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ, D) nur bei der Sorte «Oberösterreichische Weinbirne» Resistenzeigenschaften nachgewiesen. Weil diese Sorte jedoch hoch anfällig gegen Feuerbrand ist, kann sie nicht empfohlen werden. Direkte Bekämpfungsmethoden gibt es nicht, auch wenn in Veröffentlichungen auf das Einsägen der Stämme hingewiesen wurde. Nach eigenen Beobachtungen bringt diese Methode keinen Erfolg. Die Bekämpfung der Blattsauger durch Pflanzenschutzmittel ist wegen der eingeschränkten Zulassung und ...