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Arbeiten im Rebbau April 2024

Aktuelle Arbeiten im Rebbau: Austriebsbehandlungen gegen Schwarzflecken, Kräusel- und Pockenmilben.

Artikel von:
Thierry Wins
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 05 / 2024 , S. 30

Austriebsbehandlung gegen Schwarzflecken, Kräusel- und Pockenmilben

Viele Winzerinnen und Winzer rüsten sich beim Austrieb der Reben gegen Schwarzflecken, Kräusel- und Pockenmilben. Eine rechtzeitige Behandlung macht dort Sinn, wo im Vorjahr oder beim Rebschnitt Schäden beobachtet wurden.

Schwarzflecken

Die Schadbildsymptome der Schwarzfleckenkrankheit (Abb. 1 und 2) erkennt man an Ausbleichungen des Rebholzes in der Stammnähe mit schwarzen Punkten oder Strichen (Pyknidien, Fruchtkörper). An den erkrankten Trieben kommt es zu Augenausfällen. Dies führt mit der Zeit zu Auskahlungen des Stammkopfes. Auch Blätter können befallen werden. Im Frühsommer werden schwarzbraune Flecken sowie Kräuselung und Vergilbungen sichtbar.

 

Im Stadium C-D (später Vorsicht wegen Verbrennungen) ist der richtige Zeitpunkt für eine Behandlung und sollte je nach Witterung nach acht bis zehn Tagen wiederholt werden. Hier ist der Einsatz von z.B. Netzschwefel (2 %, 16 Kg/ha) angebracht. Wichtig ist die Temperatur bei der Behandlung. Der Schwefel muss für seine volle Wirkung verdampfen können, es sollten daher möglichst Temperaturen von > 15 ° C herrschen. Ebenso ist eine gute Benetzung der Triebe am Stammkopf elementar. Alternativ, wenn keine Kräusel- und Pockenmilben bekämpft werden müssen, können auch andere Fungizide wie z. B. Folpet eingesetzt werden. Bitte beachten Sie dazu die aktuellen «Pflanzenschutzempfehlungen für den Rebbau» von Agroscope.

Kräusel- und Pockenmilben

Diese kleinen, verhängnisvollen Rebschädlinge müssen gut beobachtet werden. Sie überwintern in den Knospenschuppen. Die verursachten Schäden durch diese Winzlinge können sich dramatisch auswirken. Mit ihrem Saugstachel stechen die Milben das Pflanzengewebe an und schwächen durch Nährstoffentzug die Pflanze. Es entstehen Deformationen wie Kümmer- oder Zickzackwuchs (gestauchte Triebe wegen verkürzter Internodien) durch Kräuselmilben (Abb. 3). Bei Befall von Pockenmilben (Abb. 4 und 5) zeigen sich vor allem an den unteren Blättern haarig-filzige Ausstülpungen auf der Unterseite und pockenartige Wölbungen auf der Oberseite. Milbenbefall wird auch als Acariose bezeichnet.

 

 

Austriebsspritzungen mit Schwefel gegen Schwarzflecken haben auch eine Wirkung gegen oben erwähnte Milben. Falls gegen Spinnmilben behandelt werden muss, haben die dafür empfohlenen Paraffinöle ebenfalls eine Teilwirkung gegen Kräusel- und Pockenmilben. Wenn der Raubmilbenbesatz 20 % unter dem Milbenbesatz liegt, kann kurativ gegen Kräuselmilben auch Kiron (Fenpyroximat) eingesetzt werden. Auch hier empfiehlt sich ein Nachschlagen in den Pflanzenschutzempfehlungen.

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