Schattierungsnetz grobmaschig schwarz. (© Agroscope)

Arbeiten im Rebbau Juli 2023

Die Problematik von durch Sonnenbrand geschädigten Reben häufen sich infolge des Klimawandels auch in unseren Breitengraden. Dagegen können diverse Schritte unternommen werden.

Artikel von:
Thierry Wins
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 09 / 2023 , S. 24

Sonnenbrand muss nicht sein

Hitze und zunehmend intensiverer Sonnenschein führen vor allem bei weissen Sorten vermehrt zu Strahlungsschäden an Trauben. Rote Sorten können auch betroffen werden, sind aber weitaus weniger empfindlich. Rötlichbraune Flecken an vereinzelten Beeren bis zu komplett welken oder eingetrockneten Trauben sind die Folge. Durch Überhitzung und nicht ausreichendem UV-Schutz der Trauben kommt es zu Sonnenbrandschäden. Die Stärke der Schäden ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Witterung, Auslaubzeitpunkt, Sorte, Rebstadium (besonders empfindlich zwischen Traubenschluss und Weichwerden), plötzlich auftretende Hitze von >35 °C. Die Trauben versuchen, einen eigenen Schutzmechanismus gegen die UV-Strahlung aufzubauen, indem sie die Produktion von bestimmten Flavonoiden, Enzymen und Vitaminen erhöhen, um so eine dickere Wachsschicht auszubilden. Dieser Prozess benötigt aber Zeit. Zur Minimierung von Sonnenbrandschäden sollten daher pflanzeneigene Schutzmechanismen gefördert werden. Vorbeugende Massnahmen sind:
  • Frühzeitige Entblätterung (bis drei Wochen nach der Blüte).
  • Empfindliche Sorten nur einseitig und moderat zur Ostseite entblättern.
  • Zur Schattenbildung Blätter über der Traubenzone belassen. Bei ...