Auftreten der Schwarzholzkrankheit

Im September-Newsletter der Fachstelle Rebbau SH-TG-ZH wurde der Fokus unter anderem auf die vermehrte Ausbreitung der Schwarzholzkrankheit gelegt. Es gilt auch ausserhalb der genannten Kantone, die Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern und auf die Zeichen zu achten.


Die Schwarzholzkrankheit ist ähnlich wie die Flavescence dorée eine Rebkrankheit, die sich auch nördlich der Alpen ausbreitet. Die Errger sind zellwandlose Bakterien, sogenannte Phytoplasmen, die nur im Innern von Pflanzen und Insekten überleben können. Der Überträger des Erregers der Schwarzholzkrankheit ist eine kleine Glasflügelzikade namens Hyalesthes obsoletus. Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Brennnessel in der Schweiz die wichtigste Wirtspflanze von H. obsoletus ist (Kehrli 2009). Vor allem magere, sonnen-durchflutete Brennnesselhorste in sonst lückiger Vegetation (z. B. am Wegrand oder an Mauern) sind für die Tiere besonders attraktiv.

An flächigen, «fetten» Brennnesselbeständen im Unterstockbereich sowie an Böschungen wurde die Zikade nur sehr selten beobachtet (Breuer und Maixner 2007). Wird die Brennnessel in der Flugphase (Juni–August) beseitigt oder gemäht, sucht die Zikade intensiv nach neuen Wirtspflanzen. Bei diesen Suchstichen kann irrtümlich auch eine Rebpflanze angestochen und infiziert werden. In Anbetracht der Tatsache, dass der Überträger der Schwarzholzkrankheit nicht direkt bekämpft werden kann, ...