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Bekämpfung schädigender Baumwanzen im Obstbau

Baumwanzenarten sind seit geraumer Zeit bekannte Schadorganismen im Obstbau. In manchen Jahren verursachen sie hohe Ertragsausfälle. Neben der heimischen Rotbeinigen Baumwanze (Pentatoma rufipes) macht seit mehreren Jahren auch die eingeschleppte Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) Probleme. 2023 wird das Interreg-Projekt «Schädigende Wanzen im Obstbau» abgeschlossen. Agroscope hat in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen aus Deutschland und Österreich sowie den Obstfachstellen der Kantone Thurgau, Zürich und St. Gallen verschiedene Forschungsfragen bearbeitet. An der diesjährigen Güttinger-Tagung wurden die aktuelle Situation und verschiedene Resultate vorgestellt.

Artikel von:
Nicola Stäheli
Agroscope, Wädenswil
Barbara Egger
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 13 / 2023 , S. 16
Während der letzten drei Jahre wurde jeweils von Frühling bis Herbst ein schweizweites Monitoring durchgeführt. Gemeinsam mit den kantonalen Fachstellen wurden ca. 30 Fallenstandorte überwacht. Das Auftreten und die Entwicklung der Marmorierten Baumwanzen ist stark witterungsabhängig. In Jahren mit warmen Frühjahres- und Herbsttemperaturen kann es auch nördlich der Alpen zur Durchentwicklung der zweiten Generation kommen (so geschehen im Jahr 2022). Im nachfolgenden Jahr ist dann mit einem erhöhten Aufkommen an überwinterten adulten Wanzen zu rechnen. In Kombination mit warmen Temperaturen im Frühling kann in der Folge bereits frühzeitig ein starker Befallsdruck in Obstanlagen entstehen. Generell war die Summe der Fallenfänge während der Projektlaufzeit von Jahr zu Jahr rückläufig. Wir nehmen an, dass die nun fast schweizweite Etablierung der ebenfalls eingeschleppten Samuraiwespe einen negativen Einfluss auf die Population der Marmorierten Baumwanze hat.

Monitoring und Populationsentwicklung

In Wädenswil und Zürich werden seit mehreren Jahren Obstparzellen auf Schäden von Wanzen überprüft. Neben der Dokumentation von ...