Biologische Revitalisierung von Obstbäumen

Obstgärten mit Hochstammbäumen sind wertvoll für die Obstproduktion und das Landschaftsbild. Zudem weisen sie meist eine hohe Vielfalt an alten Sorten auf. Hochstamm-Feldobstbäume leiden aber oft unter grossem Verlust ihrer Vitalität.


Hans Brunner
Fructus
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 14 / 2022 , S. 33

Im vierjährigen Projekt BIOREV untersuchte die Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten Fructus zusammen mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und der Tilia Baumpflege/Arbovitis in Frick, ob mit dem Einbringen eines Handelsprodukts aus Mykorrhizapilzen und Bakterien in den Boden die Ernährungsgrundlage der Bäume und damit die Baumgesundheit und das Ertragsvermögen verbessert werden können. 

In vier Hochstamm-Obstgärten im Zürcher Unterland wurden die beiden Methoden Bodenlockerung mit und ohne Einbringen eines Mykorrhiza- und Bakterienpräparats in den Wurzelraum mit einer unbe­handelten Kontrolle verglichen. An allen vier Standorten wurden Mostbirnenbäume, an zwei Standorten auch Apfelbäume behandelt. 

Die Versuche haben gezeigt, dass das Einbringen von Mykorrhizapilzen und Bakterien innerhalb des untersuchten Zeitraums von vier Jahren keinen nachweisbaren Einfluss auf die Baumvitalität und Gesundheit hatte.  Dies könnte daran liegen, dass die Böden bereits gut mit Mykorrhizapilzen besiedelt waren. Um die Vitalität der Obstbäume zu erhalten, ist es wichtig, indirekte Massnahmen zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit optimal umzusetzen.  Dazu gehört die Wahl robuster Sorten und Unterlagen, regelmässige dem Bedürfnis des Baums angepasste Nährstoffgaben sowie ein minimaler Pflanzenschutz.

Infos unter www.fructus.ch/biorev

Einstiegsbild

Einbringen des Bodenprodukts mit Bodenpilzen und Bakterien durch Projektleiter Hans Brunner. (© Andi Häseli, FiBL)


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