Blattfallkrankheit Marssonina – drohende Ertragsverluste

Marssonina ist seit ungefähr zehn Jahren in der Schweiz verbreitet, vor allem in Anlagen mit reduziertem Fungizideinsatz. 2019 wurde im Rahmen des Projekts «Herakles Plus» der Einfluss der Krankheit auf die Produktionskapazität eines Baums und die Saftqualität der Früchte sowie die Wirkung verschiedener Pflanzenschutzstrategien untersucht.


Autor_Gravalon Perrine
Perrine Gravalon
Agroscope

Jonas Inderbitzin und Sarah Perren, Agroscope


Die Blattfallkrankheit Marssonina wurde das erste Mal vor zehn Jahren in der Schweiz beobachtet. Der Pilz Marssonina coronaria bildet schwarze, oft sternförmige Nekrosen auf der Blattoberseite. Die betroffenen Blätter werden gelb und fallen vorzeitig ab. Bei starkem Befall kann es zur totalen Entblätterung eines Baums vor der Ernte kommen. Vor allem extensiv und biologisch bewirtschaftete Anlagen, in denen die Schorfbekämpfung durch Pflanzenschutzmittel im Sommer reduziert wurde, sind betroffen. Deshalb sind Apfelhochstammanlagen zunehmend von dieser Krankheit befallen. 


Strategieversuch in Hochstammanlage

In Roggwil (TG) wurde 2019 wie in den Vorjahren ein Pflanzenschutzstrategieversuch in einer Hochstammanlage durchgeführt. Im Versuch standen sechs Reihen der Sorte Jerseyred, die in vier Behandlungsblöcke eingeteilt wurden. Als Kontrolle fungierten zwei getrennt stehende Bäume derselben Sorte. Die ganze Parzelle wurde jeweils bis Ende Mai identisch behandelt. Danach erfolgten Behandlungen bei Schorf-Infektionsprognose. Es wurden vier Behandlungsstrategien untersucht (Tab. 1). Die letzte Behandlung fand jeweils Mitte Juli statt. Die Kontrollbäume wurden nur ...