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Destillate aus Rohstoffen
der Weinbereitung

In den Weinbaugebieten hat die Herstellung von Destillaten, die aus den Nebenprodukten der Weinbereitung stammen, eine lange Tradition. So finden sich im Sortiment fast jeden Weinkellers eines oder mehrere Destillate, aber nicht immer ist klar, um welches Produkt es sich genau handelt. Max Kopp verschafft einen Überblick.

Artikel von:
Max Kopp
Inforama Oeschberg
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 06 / 2023 , S. 16
«Cognac», «Brandy», «Grappa» haben etwas gemeinsam: Sie sind Produkte aus der Gruppe der Destillate aus Rohstoffen der Weinbereitung. Cognac und Armagnac sind die geschützten Begriffe für französische Weinbrände aus genau festgelegten Gebieten, die nur Produkte nach bestimmten Brennverfahren und Lagerdauer in Eichenfässern tragen dürfen (Dürr 2010). Dasselbe gilt für Grappa, die Bezeichnung für Traubentresterbrände in Italien, dem Tessin, dem Calancatal, Bergell, Val Mesolcina und dem Puschlav. Hergestellt aus Rohstoffen aus den erwähnten Gebieten. Ausserhalb der festgelegten Gebiete dürfen die geschützten Bezeichnungen nicht verwendet werden (Petignat-Keller 2015).

Lange Geschichte

Der Geschichte nach gehören Destillate aus Wein zu den ältesten Spirituosen der Welt. Bereits um 800 n. Chr. soll erstmals Weinbrand hergestellt worden sein. Allerdings erst im 17. Jahrhundert wurde das Genussmittel Weinbrand („Brandy“) mit Holzfasslagerung in grossen Mengen produziert. Im Folgenden werden die unterschiedlichen aus Trauben hergestellten Brände verglichen und eingeordnet. Die gesetzlichen Definitionen finden sich in der Verordnung Getränke, Abschnitt 2 (spezifische Spirituosenkategorien). Mittels untenstehendem ...