Einmaischen von KEF-befallenen Pflaumen

Der Druck durch die Kirschessigfliege (KEF) nimmt nun rasch zu. Es besteht die Gefahr, dass auch kleine Pflaumen (Löhrpflaumen, Berudge, Zuckerpflaumen usw.) befallen werden.


Max Kopp
Inforama Oeschberg
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 11 / 2022 , S. 28

Da die Pflaumen fürs Einmaischen meist beim Fruchtfall geerntet werden, damit sie möglichst viel Zucker und Fruchtaromen aufweisen, sind diese Früchte besonderes gefährdet.

Beim Einmaischen sind aus diesem Grund folgende Vorkehrungen zu treffen:

  • Tägliches Einsammeln der herunter­gefallenen Früchte auf dem unter den Bäumen ausgelegten bzw. gespannten Netz.
  • Früchte sorgfältig sortieren. Befallene, verschmutzte und faulige Früchte entfernen.
  • Im Zweifelsfall KEF-Befallstest vor­nehmen (Salzwasser-Test oder Früchte einfrieren).
  • Befüllen des Maischebehälters in einem Mal. Kleinere Maischebehälter verwenden oder Früchte sofortkühllagern, bis eine ausreichende Füllmenge erreicht ist.
  • Maischen mit «Maischeschutz» ansäuern auf pH 3. Das unterdrückt das Wachstum von unerwünschten Organismen in der Maische.
  • Geführte Gärung einleiten, indem eine halbe Stunde nach Zugabe des«Maische-Schutzes» die Reinzucht­hefe zugeführt wird. Damit erreicht man eine rasche, vollständige, aro­maschonende und reintönige Gärung.
  • Nach zwei bis drei Wochen ist die Gärung abgeschlossen und die Steinobstmaischen sind unverzüglich zu destillieren.

Die Lagerung vergorener Steinobstmaischen stellt eine Gefahr dar, weil die durch die KEF in die Maische gelangten Essigsäurebakterien den aus ...