Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Unkrautregulierung im Obstbau

Teil 2: Stickstoff im Boden, mikrobielle Biomasse, Wachstum, Rückstände. In einem dreijährigen Interreg-Projekt wurde der Einfluss verschiedener chemischer, mechanischer und kombinierter Verfahren der Unkrautregulierung an den drei Standorten Schlachters (HSWT, D), Bavendorf (KOB, D) und Wädenswil (Agroscope, CH) auf Boden- sowie obstbauliche und ökonomische Parameter untersucht.


Johannes Werth | Thomas Kuster
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) | Agroscope, Wädenswil

Nachdem im ersten Artikel (SZOW 12/20) auf den Einfluss der Verfahren auf Bodenklima, Unkrautwachstum und Bodenleben eingegangen wurde, befasst sich der vorliegende Artikel mit den Auswirkungen auf die Stickstoffdynamik und die mikrobielle Biomasse im Boden sowie das Wachstum der Bäume. Am Standort Schlachters wurden zudem Rückstandsanalysen an den Früchten durchgeführt Die Varianten zur Unkrautregulierung sind in Tabelle 1 aufgeführt.

 


Stickstoffgehalte im Boden

Als Vorteil bodenbearbeitender Massnahmen, wie z. B. dem Einsatz des Krümlers, wird häufig eine fördernde Wirkung im Frühjahr auf die Stickstoffmobilisierung im Boden genannt. Dagegen soll bei oberflächlich arbeitenden Geräten, wie z. B. dem Fadengerät, eine zusätzliche Förderung der Stickstoffmineralisation vermieden werden. Damit können im Zeitraum der Ernte eine optimale Ausfärbung und ein zeitiger Triebabschluss erzielt werden. Um den Einfluss einzelner Verfahren auf die Stickstoffmineralisation im Boden zu untersuchen, wurden von 2017 bis 2019 in Schlachters ...