Die Weinrebe gehört sicherlich zu den sensibelsten in unseren Regionen angebauten Pflanzen, was Klimaschwankungen in der Vegetationsperiode anbelangt. Sie benötigt Wärme und entwickelt sich ausschliesslich bei Temperaturen über 10 °C. Die thermischen Bedingungen ab Ende des Winters und während der vegetativen Phase beeinflussen die Geschwindigkeit ihrer Entwicklung massgeblich. Die Wärmeliebe der Weinreben macht sie für Klimahistoriker besonders interessant, ebenso wie für die Analyse der Auswirkungen der weltweiten Klimaerwärmung, die wir gerade erleben.
96 Jahre Beobachtungen bei Agroscope in Pully
Seit 1925 wurden im Weinbauzentrum von Pully bei Lausanne systematisch alle Informationen bezüglich der wichtigsten Entwicklungsstadien der Reben (Wachstumsbeginn, Blüte, Beginn der Traubenreife oder Reifezeit) sowie die Daten der Weinernte der Rebsorte Chasselas (Einstiegsbild, © Hans-Peter Siffert/weinweltfoto.ch) erfasst. Es handelt sich um eine der längsten systematischen Beobachtungsreihen im Bereich der Phänologie von Weinreben in der Schweiz.
Zyklischer Verlauf des Rebenwachstums
Die Beobachtungen zeigen einen gewissen zyklischen Verlauf, der sich mit dem klaren Trend ...
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