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Goldgelbe Vergilbung: Reservoire der Krankheit in der Umgebung der Rebberge

Die Goldgelbe Vergilbung ist eine gefürchtete Rebenkrankheit und breitet sich in der Schweiz weiter aus. Die aktuellsten, im Tessin gewonnenen Erkenntnisse gewähren ein besseres Verständnis der Rolle von verwilderten Weinreben im Wald in der Umgebung von Rebbergen für das Infektionsrisiko.

Artikel von:
Attilio Rizzoli
Agroscope
Marco Conedera
WSL
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 09 / 2025 , S. 24
Die Goldgelbe Vergilbung der Rebe (GGV) ist südlich der Alpen endemisch und breitet sich im Westen der Schweiz aus, trat aber bisher im Norden und Osten des Landes noch nicht auf. Diese Krankheit ist mit bestimmten Phytoplasmen (Bakterien ohne Zellwand) assoziiert, die von Vektorinsekten übertragen werden. Die Krankheit führt zum Absterben der befallenen Rebstöcke. Bei einem Befall verhärten sich die Blätter und rollen sich bei vielen Rebstöcken nach innen beziehungsweise unten ein. Ein weiteres typisches Symptom ist die Rotfärbung (bzw. Gelbfärbung bei weissen Rebsorten) von Blattflächen (Einstiegsbild). Bei einer frühen Infektion vertrocknen die Blütenstände und fallen ab, späterer Befall führt zu Mumienbildungen bei den Traubenständen. Je nach Anfälligkeit der Rebsorte können die Produktionseinbussen und die zusätzlichen Kosten für die Bewirtschaftung des Rebbergs erheblich sein. Das mit der GVV assoziierte Phytoplasma ist in der Schweiz und in der Europäischen Union ein Quarantäneorganismus. Damit besteht die Pflicht, Rebstöcke mit Symptomen an die zuständigen ...