Gründüngung – Die Rolle des Stickstoffs für die Reben

Der Anbau von Gründüngungspflanzen in den Weingärten dient zur Erhaltung und Verbesserung der Bodenstruktur, zur Aktivierung des Bodenlebens und zur Stabilisierung des Humusgehalts. Gründüngung ist somit indirekt für die Nährstoffversorgung der Reben von Bedeutung, dient aber auch als Erosionsschutz. Andererseits kann eine falsch angewendete Gründüngung eine Wasser- und Nährstoffkonkurrenz zu den Reben verursachen.


Autor_Mehofer-Martin
Martin Mehofer
Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und 
Obstbau (HBLA), Klosterneuburg (A)

Eine Gründüngung bietet die Möglichkeit, das Wachstum und die Entwicklung der Reben zu beeinflussen und zu steuern. Pflanzen, die in Gründüngungsmischungen verwendet werden, sind bestimmten Pflanzenfamilien zuzuordnen (s. Kästchen). Diese Pflanzenfamilien haben unterschiedliche Eigenschaften und somit unterscheiden sie sich auch in ihrer Wirkung auf den Boden und in weiterer Folge auf andere Pflanzen wie die Reben. Im Folgenden sind grundlegende Eigenschaften ausgewählter Pflanzenfamilien angeführt, wobei deren Ausprägungsstärke zwischen den einzelnen Pflanzenarten innerhalb einer Familie variiert.


Pflanzenhauptnährstoff Stickstoff

Die Rebwurzeln nehmen Stickstoff hauptsächlich in Form von Nitrat (NO3-) aber auch als Ammonium (NH4+) und Säureamid (NH2-R) aktiv auf. Für die Stickstoffaufnahme ist daher Energie notwendig. Stickstoff ist Baustein aller Aminosäuren, die das pflanzliche Eiweiss bilden. Stickstoff hat einen starken Effekt auf das Rebenwachstum, da er für die Zellentwicklung und das vegetative Wachstum ausschlaggebend ist. Er ist in starkem Ausmass an den vielfältigen biologischen Umsetzungsprozessen im Boden und in der Pflanze beteiligt. Die ...