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TRAGBARKEIT, KOMMUNIKATION UND PLANUNG

HOFÜBERGABE:

Die Hofübergabe ist für Familie und Betrieb ein zentraler Prozess und dient als Brücke zwischen Generationen. Die Hofübergabe innerhalb der Familie wird begünstigt, weil sie nicht zum Verkehrswert, sondern zum Ertragswert ­erfolgen kann.


ESTHER BRAVIN
Agroscope, Wädenswil

Für die Hofübergabe innerhalb der Familie werden Boden, Gebäude und Infrastruktur mit dem Ertragswert geschätzt. Der Ertragswert entspricht dem Kapital, das mit dem Ertrag eines landwirtschaftlichen Gewerbes oder Grundstücks bei landesüb­licher Bewirtschaftung zum durchschnitt­lichen Zinssatz für erste Hypotheken verzinst werden kann.
Das Ertragswertsystem ist ein zentrales Element des Bundesgesetzes über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB SR 211.412.11) und ein wichtiges Instrument der Agrarpo­li­tik. Es setzt günstige Rahmenbedingungen für die Betriebsübernahme, indem Landwirte zu tragbaren Bedingungen Boden erwerben können. Der Ertragswert dämpft die Produktionskosten mit der Begrenzung der Übernahmewerte, der Belastungsgrenze und der Landgutkosten. Die Übernahme zum Ertragswert in der Familie ermöglicht eine Weitergabe des Betriebs von Generation zu Generation, gemäss Hofer (2014) ein wichtiges Merkmal des bäuerlichen Betriebs. Eine negative Folge daraus ist nach Hofer ein extrem kleines Angebot an landwirtschaftlichem Boden mit entsprechend hohen Preisen. Aus diesem Grund ist es für Landwirte, die keinen Betrieb aus der Familie übernehmen können, ...