«Wenn es den grossen 
Wein­firmen gut geht, geht es auch den kleinen gut»

Martin Wiederkehr ist Präsident des Branchenverbands Deutschschweizer Wein (BDW) und Geschäftsführer des Weinbauzentrums Wädenswil (WBZW). Er ist Vorstand in mehreren Verbänden und Institutionen und sitzt in vielen Gremien und Stiftungsräten. Wie bringt er alles unter einen Hut und wo drückt bei ihm der Schuh?


Markus Matzner  
Chefredaktor Fachzeitschrift Obst- und Weinbau
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 14 / 2022 , S. 16

SZOW: Martin Wiederkehr, die Weinernte ist bald zu Ende, wie geht es Ihnen?
Martin Wiederkehr: Uns geht es sehr gut. Wir haben schöne Tage und kalte Nächte, was ideal ist. Die Säuren stimmen und die Gradationen auch, so werden wir einen wunderschönen Jahrgang haben. 


Wagen Sie schon eine Bilanz fürs Jahr 2022?
Wir sind sicher sehr viel relaxter als letztes Jahr um die gleiche Zeit. Wir werden einen schönen Jahrgang mit guten Mengen haben. Jene, die letztes Jahr Hagelereignisse hatten, werden wohl kleinere Mengen haben. Aber grundsätzlich gehe ich von einer mengenmässig durchschnittlichen, qualitativ aber überdurchschnittlichen Ernte aus.


Ist das nun die Sicht des WBZW-Geschäftsführers?
Nein, das ist die Sicht des BDW-Präsidenten, der aufgrund seiner regelmässigen Sitzungen mit den Vorständen aller Deutschschweizer Weinbaukantone von Bern bis ins Bündnerland den Überblick hat. 


Bedeutet das also, dass das schlechte Jahr 2021 kompensiert werden kann?
Nein. Was man mal verloren hat, kann man ...