Der Tätigkeitsbericht und die Gesamtrechnung wurden diskussionslos genehmigt. Bei der Präsentation des Jahresberichts hob Verbandsdirektor Jimmy Mariéthoz die schwierigen Witterungsbedingungen und deren massive Auswirkungen auf die Erträge hervor. Für viel Einsatz und Aufwand sorgten im Jahr 2021 die zwei Agrar-Initiativen. Die statutarischen Geschäfte gaben keinen Anlass zu Diskussionen und die rund 50 Delegierten stimmten diesen einstimmig zu. Der ehemalige Direktor Hans-Ueli Daepp liess in seinem Rückblick die Eckpunkte der Verbandsgeschichte Revue passieren.
Früchte dürfen kein Luxusprodukt werden
Verbandspräsident Jürg Hess sowie der Gastreferent Robert Wiedmer vom Südtiroler Beratungsring sprachen zum Thema Nachhaltigkeit im Obstbau. Die Verbandsspitze zeigte sich erfreut, dass es gelungen sei, das neue Programm «Nachhaltigkeit Früchte» zu lancieren und für Produzentinnen und Produzenten eine einheitliche Lösung mit einer fairen Entschädigung einzuführen. «Die Preisgestaltung in der gesamten Wertschöpfungskette muss fair und transparent erfolgen. Dabei darf die Kaufkraft der Konsumierenden nicht aus den Augen verloren gehen, denn Obst sollen sich alle leisten können», betonte Hess.
Thema Nachhaltigkeit in Südtirol
Die Südtiroler Apfelproduktion steht oft in der Kritik für ihre intensive Bewirtschaftung. Robert Wiedmer vom Südtiroler Beratungsring berichtete von seinen Erfahrungen zum Thema «Nachhaltigkeit im Südtiroler Obstbau». Er erklärte einige konkrete Massnahmen wie die Reduktion der Abdrift beim Pflanzenschutz, bedarfsgerechte Bewässerung und Kreislaufbewirtschaftung, die zu einer Verbesserung der Nachhaltigkeit führen können. Diese Massnahmen, so Wiedmer, seien auch ohne Ausblick auf eine Preiserhöhung angezeigt, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Der Druck, Ausgleichsflächen zur Förderung der Biodiversität zu schaffen, werde ebenfalls zunehmen.
111 Jahre alt und sehr modern
Wie sich der Obstbau in den vergangenen 111 Jahren gewandelt hat, zeigte die Sonderschau Früchte, die der SOV an der BEA Expo (29.4.-8.5.22) in Bern zeigte. Auf rund 1000 m2 konnten die Gäste in die Welt von Schweizer Früchten und Apfelsaft eintauchen. Von modernen Obstanlagen über interaktive Elemente wie einem Quiz und einer Mostpresse bis zu Sortendegustationen wurde ein unterhaltsames Programm geboten. Am 7. Mai fand die Prämierung der besten Fruchtsäfte der Schweiz statt. Die Resultate werden in der SZOW 08/22 veröffentlicht.
Titelbild
SOV-Stand an der BEA 2022. (© Markus Kellerhals, Agroscope)