Krankheitsrobuste 
Sorten im Schweizer 
Apfel-Genpool

Robuste Apfelsorten sind für die direkte Nutzung oder Züchtung im Sinne eines nachhaltigen und ressourcen- schonenden Anbaus gesucht. Um bereits vorhandene, potenziell robuste Sorten zu finden, werden die über 1300 Akzessionen des Schweizer Apfelinventars auf ihre Anfälligkeit gegenüber den wichtigsten in der Schweiz auftretenden Krankheiten geprüft.

 

Autor_Haenni Bettina
Bettina Hänni
Agroscope

Jakob Schierscher und Anna Dalbosco, Agroscope

 

Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 17 / 2022 , S. 10
Die Topkandidaten aus 630 Akzessionen des ersten Screenings (2007–2015) wurden bereits in weiterführenden Projekten bezüglich einer direkten Nutzung untersucht oder eingekreuzt. Nun werden weitere Kandidaten aus 730 Akzessionen des zweiten Screenings (2016 bis heute) hinzukommen. Das Screening bezüglich der Anfälligkeit gegenüber den Pilzkrankheiten Mehltau, Schorf und Marssonina-Blattfallkrankheit findet unter Freilandbedingungen in der Agroscope-Parzelle «Gottshalde» in Horgen ZH statt (Einstiegsbild und Abb. 1a). Die Beurteilung der Anfälligkeit für Feuerbrand erfolgt im Gewächshaus oder in einer eingenetzten Freilandparzelle unter Biosicherheitsbedingungen. In der Gottshalde stand von 2007 bis 2015 der erste Teil der Akzessionen des Schweizer Apfelinventars (über 450 Sorten bzw. «Gengruppen»1, rund 630 Akzessionen). Anhand der Bonitur-Resultate wurden zunächst die robustesten Top 100 Sorten ermittelt. Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Feuerbrandanfälligkeit, Fruchtqualität und Lagerfähigkeit wurde eine Auswahl der 30 vielversprechendsten Sorten getroffen (Gassmann und Andreoli 2016). Diese wurde seither in verschiedenen Projekten weiter untersucht und teils eingekreuzt (NAP-Projekt NAGBA I und II, Kellerhals et ...