«Les initiatives aiment le bien, mais causent le mal»

Die Übungsanlage war klar: Bundespräsident Guy Parmelin empfängt Medienschaffende auf dem Bio-Betrieb der 
Familie Messerli in Kirchdorf (BE), um vor Ort aufzuzeigen, welche Auswirkungen die Annahme der anstehenden 
Agrarinitiativen hätte. Heraus kam etwas typisch Schweizerisches: Ein pragmatisches Ringen um Kompromisse.


Autor_Matzner Markus
Markus Matzner  
Chefredaktor Fachzeitschrift Obst- und Weinbau

Grosser Aufmarsch der Medienvertreter an diesem kühlen Montagnachmittag des 19. Aprils auf dem Bio-Betrieb der Familie Messerli in Kirchdorf (BE). Über zwanzig Journalistinnen und Journalisten von verschiedenen TV-Stationen und Online-Redaktionen waren gekommen, um Bundespräsident Guy Parmelin auf dem Rundgang durch Messerlis Betrieb zu begleiten. Vater Paul Messerli und Sohn Marco schlüpften ohne Berührungsängste in die Gastgeberrolle und argumentierten gemäss den Parolen ihres Dachverbands. Sie seien mit Herz und Seele Bio-Bauern, sagten sie, aber bei Annahme der Trinkwasserinitiative (TWI) bliebe ihnen nichts anderes übrig, als auf die Direktzahlungen zu verzichten.

Messerlis bewirtschaften einen 27 ha-Betrieb und konzentrieren sich auf zwei Standbeine: Einerseits stellen sie Bio-Äpfel her, die sie selbst vermarkten, andererseits produzieren sie Bio-Eier. Vor einigen Jahren konnten sie den neuen Stall für 2000 Legehennen in Betrieb nehmen, der die Milchwirtschaft ablöste. Obschon sie fünf Hektar Ackerflächen betreiben, reicht das Getreide nicht, um die Hühner mit eigenem Futter zu versorgen. ...