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Massenvermehrungen der Apfelbaumgespinstmotte

In den letzten zwei Jahren trat die Apfelbaumgespinstmotte auffällig in Erscheinung. Insbesondere auf Hochstammbäumen in der Ostschweiz bildeten sich lokal grosse Populationen. Wie lassen sich solche Massenvermehrungen erklären und wann muss man etwas dagegen unternehmen?

Artikel von:
Julien Kambor
Agroscope, Wädenswil
Barbara Egger
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 04 / 2024 , S. 16
Die Apfelbaumgespinstmotte (Yponomeuta malinella) kommt in sämtlichen Anbaugebieten der Schweiz vor. Die Falter mit einer Körperlänge von etwa 1 cm sind an ihren schlanken, weissen Vorderflügeln mit zarten schwarzen Punkten erkennbar (Abb. 1). Die Art bildet nur eine Generation pro Jahr und fliegt im Juli und August. Die Weibchen legen ihre Eier in schildförmigen Gelegen am Fruchtholz ab. Innerhalb weniger Wochen schlüpfen daraus junge Räupchen, die unter dem Deckel des Eigelegs überwintern. Beim Austrieb der Apfelbäume im Frühjahr verlassen die Räupchen ihr Winterversteck und beginnen sich gruppenweise von den Blättern zu ernähren. Zunächst minieren sie an jungen Blättern von der Spitze zur Basis und formen dabei erste kleine Gespinste. Diese befallenen Blätter verfärben sich von der Spitze beginnend rot und später braun, bevor sie schliesslich abfallen. Im Verlauf der Blüte vergrössern die Raupen ihre Gespinste. Nach der Blüte wandern sie zu den Langtrieben und erstellen immer grössere, schleierartige Gemeinschaftsgespinste. Über ...