Ein Beben ging durch die Thurgauer Weinbranche, als die Besitzerin der Rutishauser Weinkellerei AG den Produktionsstandort in Scherzingen im April 2021 unvermittelt schloss. Mitten im Frühling mussten sich die Traubenproduzenten die Frage stellen: «Was mache ich mit meinen Trauben und wo produzieren wir unsere Weine in diesem Jahr?»
Kein leichtes Unterfangen, denn neben der Traubensorte prägt auch der Kellermeister die Stilistik des Weins. «Wir haben unsere Weine seit über 20 Jahren bei Rutishauser mit Kellermeister Patrick Gantenbein gekeltert und gemeinsam weiterentwickelt. Wir waren ein eingespieltes Team», sagt Urs Haag von Haag Weine aus Hüttwilen. Und so war es nicht nur bei ihm, sondern auch bei Liselotte Füllemann von Füllemann Weine aus Berlingen und Marco Grüninger von Grüningers Rebbau. «Seit ich denken kann, bringen wir die Trauben nach Scherzingen, um bei Patrick unseren Wein zu keltern», sagt der 28-jährige Marco.
Wandel als Chance
Anstelle die Hände in den Schoss zu legen, ...
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