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Organische Düngung und Humuswirtschaft im Obst- und Weinbau

Die Begriffe Bodenfruchtbarkeit, Erhöhung des Humusgehalts, organisch Düngen etc. sind gefragte Themen – nicht nur bei den Produzentinnen und Produzenten – nein, die Bodenthematik geht zurzeit auch weit in gesellschaftspolitische Dimensionen (CO2-Zertifikate für Humusaufbau, Projekte zur Erhöhung der regionalen Wasserrückhaltung durch Humusaufbau, Programme und Förderungen für «klimafitte» Böden etc.). Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Kriterien sowie praktische «Rezepte», wie Obst- resp. Weinbäuerinnen und -bauern organische Düngemittel für unterschiedliche Ziele erfolgreich einsetzen können.

Artikel von:
Franco Weibel
Spezialkulturen, Ebenrain Zentrum, Sissach
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 17 / 2023 , S. 21
Es gibt Gründe, weshalb ein Obst- resp. Weinbaubetrieb keine organischen Düngemittel einsetzen will. Das soll hier nicht unerwähnt bleiben:
  • Es stehen keine eigenen Hofdünger zur Verfügung oder in Reichweite.
  • Die P- und K-Gehalte der Böden sind bereits sehr hoch oder zu hoch. Hier sollten nicht zusätzlich P- und K-reiche Hofdünger oder Kompost ausgebracht werden.
  • Organische Dünger sind dem Betrieb zu wenig gezielt bezüglich Zusammensetzung und Wirkungsgeschwindigkeit.
  • Organische Düngemittel haben einen pro kg N hohen Preis und wirken (zu) langsam.
  • Die Bodenfruchtbarkeit scheint dem Betrieb genügend gut zu sein.
  • Der Betrieb düngt die Bäume über Fertigation (im Rebbau kaum vorkommend).
  • Der Betrieb ist nicht eingerichtet für die Ausbringung von Hofdüngern in den Obst- bzw. Rebflächen.

Gute Argumente für den Einsatz organischer Düngemittel

Zweifellos gibt es gute Gründe für die Verwendung von organischen Düngemitteln im Obst- bzw. Rebbaubetrieb:
  • Sinnvolle Verwendung der eigenen Hofdünger im Betriebskreislauf (Gülle, Mist, ggf. eigener Kompost).
  • Keine oder weniger Kosten ...