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Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Baumwanzen

Wanzenarten verursachen im Obstbau teilweise grosse Schäden. Neben der eingeschleppten 
Marmorierten Baumwanze (Halyomorpha halys) gilt auch die heimische Rotbeinige 
Baumwanze (Pentatoma rufipes) als zunehmend wichtiger Schädling. Agroscope hat die Wirkstoffe Acetamiprid, Spinosad und Spinetoram zur Bekämpfung der beiden Wanzenarten
im Halbfreiland bzw. im Labor geprüft.

Artikel von:
Nicola Stäheli
Agroscope, Wädenswil
Julien Kambor
Agroscope, Wädenswil
Barbara Egger
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 04 / 2024 , S. 12
Baumwanzen sind schon lang bekannte Schädlinge im Obstbau. In den Archiven der Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau (heute Obst+Wein) finden sich Berichte von Wildbolz et al. aus dem Jahr 1955, die bereits Schäden an Glockenäpfeln auf Wanzenarten zurückführten. Höhn griff 1993 die Frage von Wanzen-Schadsymptomen wieder auf und berichtete über verschiedene Wanzenarten, die zu Deformationen an Golden Delicious führten. Dazu kommen seit 2016 Schäden an Früchten von Kern- und Steinobst, die auf die invasive Marmorierte Baumwanze zurückzuführen sind. Schäden an Früchten einer Wanzenart zuzuordnen, ist ohne den Nachweis der Art in der Parzelle schwierig. Sowohl die Marmorierte als auch die Rotbeinige Baumwanze verursachen Dellen und Deformationen an Früchten und beeinträchtigen damit Qualität und Ertrag.

Entwicklungszyklen der Rotbeinigen und Marmorierten Baumwanze

Die Rotbeinige Baumwanze überwintert im zweiten Nymphenstadium an Bäumen, gut geschützt in Rindenritzen (Abb. 1). Die Nymphen werden schon kurz nach der Blüte aktiv und verursachen erste Schäden an Früchten, die ...