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Prognosemodelle zur Apfelmehltau-Bekämpfung

In warmen Sommern und Gebieten mit wenig Niederschlag ist die Bekämpfung des Apfelmehltaus oft schwierig. In einem dreijährigen Projekt (2020–2022) prüfte Agroscope in Zusammenarbeit mit der Union Fruitière Lémanique (UFL) zwei Prognosemodelle zur Bestimmung des optimalen Einsatzzeitpunkts mehltauspezifischer Fungizide.

Artikel von:
Anita Schöneberg
Agroscope, Wädenswil
Der Echte Apfelmehltau (Podosphaera leucotricha) ist ein alter Bekannter, der in den vergangenen Jahren in der Schweiz wieder vermehrt Probleme bereitet. Der Pilz überwintert als Mycel in den Knospen. Befallene Knospen treiben im Frühjahr fünf bis acht Tage später aus als gesunde und sind leicht am mehligen Belag auf deformierten Blüten und Blättern zu erkennen. Sofort produziert der Mehltaupilz eine grosse Menge Sporen, die sich über die Luft verbreiten. Die jungen Blätter sind am anfälligsten für Mehltauinfektionen, schon nach einer Woche nimmt die Anfälligkeit stark ab, nach drei Wochen sind die Blätter resistent. Ungefähr acht bis zehn Tage nach der Infektion bildet sich ein pudriger, weisser Belag, primär auf der Unterseite der Blätter, der wieder neue Sporen enthält. Dieser sekundäre Krankheitszyklus wiederholt sich bis zum Triebabschluss im Juli mehrmals. Für die Entwicklung von Mehltau sind hohe Temperaturen um 22 °C und eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 40 % günstig. Freies Wasser hingegen ...