Rückblick über 45 Jahre Rebbau in der Ostschweiz

Bernhard Wyler hat sein Leben den Reben gewidmet. Nach vielen Jahren im Bündnerland arbeitete er bis vor Kurzem bei Agroscope bzw. im Weinbauzentrum Wädenswil (WBZW) als Betriebsleiter für den Standort Stäfa. Er hat viele Irrungen und Wirrungen im Rebbau miterlebt und blickt für uns stichwortartig zurück.


Bernhard Wyler
Agroscope

Rebenzüchtung

Zu Beginn war das primäre Ziel der Rebenzüchtung die Ertragssteigerung. Durch bessere Blühfestigkeit und Fruchtbarkeit wurde das auch erreicht. Interspezifische Sorten hatten wenig Bedeutung, es gab nur vereinzelt Maréchal-Foch-Rebanlagen. Diese Trauben wurden jedoch nicht vinifiziert, sondern als Traubensaft auf den Markt gebracht.


Kantonales Rebsortenverzeichnis

Die Sortenvielfalt war bis in die 90er-Jahre limitiert. Hauptsächlich wurden die Sorten Blauburgunder, Riesling-Silvaner und Pinot gris angebaut. Als Spezialitäten gab es in der Bündner Herrschaft den Completer und am Zürichsee den Räuschling. Heute werden alle angepflanzten Sorten ins Rebsortenverzeichnis aufgenommen.


Pflanzzeitpunkt

Der Klimawandel hat auch da seinen Einfluss. Früher wurde nie vor den Eisheiligen (ca. Mitte Mai) Reben gesetzt. Heute sind die meisten Reben Ende April im Boden. Bezüglich der Arbeitsspitzen ist dies ein grosser Vorteil.


Erziehungssysteme

Vereinzelt sah man noch den Stickelbau, der aber bei Neuanlagen durch den Drahtbau ersetzt wurde. Die Holzpfähle wurden zum Teil durch Betonpfähle ersetzt. Diese haben sich wegen des hohen Gewichts, des ...