© Agroscope

Schneller ans Ziel dank «Fast-Track»

Der Einsatz von Methoden zur Verkürzung der Generationszeit durch gezielte Kulturführung (Speed Breeding), auch ohne den Einsatz von Gentechnik, ist in der Pflanzenzüchtung seit vielen Jahrzehnten weit verbreitet. Beim Apfel beträgt die natürliche Generationszeit vier bis sechs Jahre. Seit 2008 setzt Agroscope die Methode «Fast-Track» zur Einkreuzung von bekannten Resistenzen aus Wildäpfeln und exotischem Material ein. Die Methode erlaubt eine Halbierung der Generationszeit im Gegensatz zur herkömmlichen Züchtung im Feld.

Artikel von:
Simone Bühlmann-Schütz
Agroscope, Wädenswil
Marius Hodel
Agroscope, Wädenswil
Luzia Lussi
Agroscope, Wädenswil
Andrea Patocchi
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 06 / 2024 , S. 8
Im Jahr 2008 wurde bei Agroscope in Wädenswil nach dem neuseeländischen Vorbild («high Input Fast-Breeding», Volz et al. 2009) die «low input Fast-Track»-Methode (möglichst zeit- und kosteneffizient) eingeführt. Mit der Absicht, durch gezielte Kulturführung im Gewächshaus die Generationszyklen (von der Blüte des Elternbaums bis zur Blüte der Nachkommen in der nächsten Generation) zu verkürzen und damit den Züchtungsprozess zu beschleunigen. Bei der Einkreuzung von Wildäpfeln und weit entfernt verwandtes Material mit schlechter Fruchtqualität und anderen unerwünschten Eigenschaften sind ca. fünf Rückkreuzungen (pBC = «pseudo back cross») mit verschiedenen Qualitätssorten zwingend notwendig. Nur so können Fruchtqualität und agronomische Eigenschaften auf das Niveau einer modernen Sorte gebracht werden. Zu Beginn wurde die Methode hauptsächlich zur Einkreuzung von bekannten Feuerbrandresistenzen aus den Resistenzquellen Malus x robusta 5 (FB_MR5), «Evereste» (Fb_E) (Abb. 1) und Malus fusca (FB_Mfu10) verwendet. Die letzten 15 Jahre haben gezeigt, dass sich der Generationszyklus des Apfels von vier bis sechs Jahren ...