Schweizer Weinbranche erhält Zusatzkredit von 6.2 Mio. Franken

Nun ist es (fast) definitiv: Die Schweizer Weinbranche erhält künftig mehr Geld. Nach dem Nationalrat hat nun auch der Ständerat in der Wintersession den Zusatzkredit bewilligt. Ist dies ein Schlüsselmoment für den Schweizer Wein?

 

SZOW

Es ist die langersehnte Antwort auf die brennende Frage der hiesigen Weinbranche: Nach monatelangem Stillstand hat der Ständerat diese Woche die Motion «Förderung von Schweizer Wein stärken» angenommen, so wird die Absatzförderung von Schweizer Wein von 2.8 Mio. auf neu 9 Mio. Franken erhöht. Der Entscheid der Räte geht aus einer Mitteilung von Martin Wiederkehr, Präsident des Branchenverbands Deutschschweizer Wein (BDW), hervor. Der Ständerat hat die Motion angenommen, nachdem bereits der Nationalrat den Zusatzkredit im Juni mit 113 zu 62 Stimmen gutgeheissen hatte. Interessant dabei: Der Ständerat stimmte dieser Erhöhung zu, ohne überhaupt abzustimmen, da keine Minderheit eingereicht worden ist.

Die Mitteilung vom BDW zitiert Hélène Noirjean vom Branchenverband Schweizer Reben und Weine (BSRW): «Dieser Erfolg ist eine Teamleistung». Weiter vermerkt sie, dass es nun die Aufgabe von Swiss Wine Promotion (SWP) sei, ihre Strategien zu konkretisieren und bereits Ende 2023 erste Ergebnisse vorlegen zu können. Dies sei besonders hinsichtlich der Budgetdebatte 2024 wichtig, da mit Budgetkürzungen zu rechnen sei.

Freude und Optimismus

Die Freude in der Schweizer Weinbranche ist regionenübergreifend gross, so auch beim Präsidenten des BDW, Martin Wiederkehr: «Ich freue mich ausserordentlich», schreibt er in seiner Mitteilung. Bereits im Oktober haben wir mit ihm über den hängigen Ständeratsentscheid und die Vorteile des Zusatzkredits gesprochen (s. SZOW 14/22). Damals hoffte er, dass die Budgetaufstockung zustande kommt, nicht zuletzt, damit das Budget an jenes unserer grossen Nachbarländer angenähert wird. Auf die Frage, ob die SWP der richtige Partner für das lokale Marketing sei, bekräftigte Wiederkehr: «Die SWP ist der einzige Partner, der beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) akkreditiert ist. Das Geld wird über die ‹Interprofession des Vins Suisses› fliessen.»

Der Ball liegt bei der SWP

Wiederkehr blickt zuversichtlich in die Zukunft und schreibt in der aktuellen BDW-Mitteilung, dass er «interessiert und aufmerksam (…) der Dinge harrt, die (…) von der SWP kommen sollten.» So ist es nun tatsächlich die Swiss Wine Promotion, die am Zug ist. Diverse Projekte und Ziele sind in einem Mehrjahresplan anskizziert, nun liegt es an der Umsetzung. Die zusätzlichen 6.2 Mio. Franken dürften die Umsetzung von vielen (Marketing-)Aktivitäten erleichtern. Jedoch muss die Branche in Vorleistung gehen und zuerst Projekte in die Realität umsetzen, damit das Geld vom Bund einfliesst. Was wann wie umgesetzt wird, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Wir bleiben für Sie dran.

Titelbild

Das Bundeshaus in Bern. (© SZOW)

 

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