Souvignier gris und Stickstoffgabe im Most

In einem praxisnahen Versuch gingen Forschende von Agroscope am Weinbauzentrum Wädenswil (WBZW) der Frage nach, wie sich beim Souvignier gris verschiedene Stickstoffwerte (N-Werte) auf den Gärverlauf auswirken.


Thierry Wins | Lina Künzler
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 17 / 2021 , S. 24

Auf der Halbinsel Au wurde 2016 durch die ZHAW knapp eine Hektare grosse Parzelle mit Souvignier gris (Seyval blanc x Zähringer) auf der Unterlage 3309c angepflanzt. Diese pilzfeste, weisse Rebsorte hat sich gut etabliert, hat hohe agronomische wie auch oenologische Vorzüge. Die Weine sind fruchtig, körperreich und zeigen eine grosse Vielfalt. Ab dem Jahr 2018 konnten die ersten Trauben geerntet und vinifiziert werden. Seit Beginn der Produktion wurden im Most immer sehr tiefe Werte an hefeverfügbarem Stickstoff (gemessen als NH3 und NOPA) beobachtet (Abb. 1). Tendenz eher abnehmend.

 


 

Abb 1: Stickstoff (NH3 [mg/L], NOPA [mg/L]) und °Oe-Werte im Most der Jahrgänge 2018–2021. Messdaten sind von erster Reifeprobe und nach Lese. 


 

Die Gründe dafür sind sehr komplex und können nicht einfach bestimmt werden. Wünschenswert wären bei Weissweinen N-Werte von über 150 mg/L. Mit Stickstoff unterversorgte Moste resp. Hefen können während ...