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Strategien gegen Wickler im Apfelanbau

Die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln (PSM) zur Wicklerbekämpfung nimmt stetig ab, was die Produktion vor immer grössere Herausforderungen stellt. Ein Versuch soll aufzeigen, wie sich der Apfelwickler und der Kleine Fruchtwickler mit den verbleibenden Wirkstoffen möglichst effizient regulieren lassen.

Artikel von:
Julien Kambor
Agroscope, Wädenswil
Barbara Egger
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 04 / 2024 , S. 8
Der Apfelwickler (Cydia pomonella) ist der Hauptschädling im Apfelanbau. Er ist überall präsent, wo Äpfel angebaut werden, und kann hohe Ertragseinbussen verursachen. Der Kleine Fruchtwickler (Grapholita lobarzewskii) ist vor allem in den voralpinen Hügelzonen und im höheren Mittelland aktiv (Graf et al. 2001). Obwohl er in unbehandelten Beständen weniger präsent ist als der Apfelwickler, kann er je nach Jahr und Parzelle erhebliche Fruchtschäden anrichten. Die wirtschaftliche Schadschwelle liegt bereits bei 1 bis höchstens 2 % befallenen Früchten im Sommer (Abb. 1). In vielen Parzellen müssen deshalb beide Schädlinge jedes Jahr bekämpft werden. Hierfür werden bevorzugt selektive Methoden wie die Verwirrungstechnik (VT) oder Granulose-viren eingesetzt. Die kombinierte VT gegen beide Schädlinge (Isomate C/OFM und Isomate CLR/OFM) zeigt allerdings nur eine partielle Wirkung gegen den Kleinen Fruchtwickler. Zudem ist der Einsatz der VT auf grosse, isolierte und homogene Anlagen mit niedriger Ausgangspopulation beschränkt. Granulose-Viren sind gegen den Kleinen Fruchtwickler unwirksam. Daher müssen selektive ...