Umfrage zu Schäden und Massnahmen zur Bekämpfung der Marmorierten Baumwanze

Die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys) wurde 2004 zum ersten Mal in der Schweiz nachgewiesen. Seither hat sie sich als Schädling im Obstanbau etabliert. Zuletzt kam es 2019 in verschiedenen Ländern Europas, vor allem in Italien, zu erheblichen Ernteausfällen. Mit ihrem breiten Wirtsspektrum, das alle gängigen Obstkulturen in der Schweiz umfasst, stellt die eingeschleppte Wanze eine grosse Herausforderung für Produzentinnen und Produzenten dar.


Autor_Staeheli Nicola
Nicola Stäheli
Agroscope, Wädenswil

Esther Bravin, Julien Kambor und Barbara Egger, Agroscope, Wädenswil


Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 14 / 2022 , S. 26

Bereits im Jahr 1993 untersuchten Höhn, Höpli und Graf vermehrt auftretende Wanzenschäden auf Golden Delicious und führten dazu eine Umfrage bei Apfelproduzierenden durch. Schon damals waren die Schäden schwierig einzuordnen und nicht auf eine Wanzenart einzugrenzen. Als Hauptverursacher wurden Blindwanzen identifiziert. Gut 30 Jahre später stehen wir wieder vor ganz ähnlichen Fragestellungen: In welchen Kulturen treten Schäden auf und welche Massnahmen sind in der Praxis wirksam? Von Dezember 2021 bis Februar 2022 führte Agroscope deshalb mit Unterstützung des Schweizer Obstverbands (SOV) und kantonaler Fachstellen eine Umfrage zur Marmorierten Baumwanze durch. Produzentinnen und Produzenten beantworteten Fragen zu Schäden, verursacht durch den eingeschleppten Schädling, und Bekämpfungsmassnahmen. Im Fokus lagen dabei die Obstkulturen Aprikose, Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge in der Saison 2021. Insgesamt wurden 179 Fragebögen ganz oder teilweise ausgefüllt. Die meisten Antworten kamen aus dem Aargau und Wallis, gefolgt vom Thurgau und Luzern (Abb. 1). Mehr als die Hälfte der Betriebe ...