Wein der Zukunft – Piwi-Weine kommen gut an

Das Projekt «Wein der Zukunft» geht in die zweite Runde. Mittels Literaturanalyse soll untersucht werden, welche Piwi-Weine und Weinstile von den Konsumentinnen und Konsumenten bevorzugt bzw. gemieden werden und was die möglichen Gründe sein könnten. Initianten des Projekts sind Agridea, Agroscope, die Hochschule Changins, das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und das Weinbauzentrum Wädenswil (WBZW).


Kathleen Mackie-Haas | Lina Künzler
Agroscope und Weinbauzentrum Wädenswil

Unsere Wahrnehmung eines Weins beginnt nicht erst beim ersten Schluck, sondern bereits beim Riechen am geschwenkten Glas. Piwi-Weine können ganz klassische Aromen im Bereich von fruchtig, blumig, pflanzlich bis hin zu würzig hervorbringen. Die von Agroscope gezüchtete Piwi-Sorte Divona besitzt zum Beispiel ein feines Bouquet mit Aromen von exotischen Früchten, Zitrusnoten, oft ergänzt durch florale und mineralische Töne. Piwi-Weissweine weisen oft ähnliche Aromaprofile wie traditionelle Europäersorten auf. Aus Sicht von Weinhändlerinnen und Weinhändlern hat die Sorte Solaris (Züchtung Weinbauinstitut Freiburg) aufgrund der fruchtigen Aromatik von Pfirsich, Melone, Banane, Erdbeere und Ananas Marktpotenzial, weil sie den klassischen Europäersorten sehr ähnlich ist (Holzwarth 2016; Liu et al. 2015). Winzerinnen und Winzer aus biologischem und konventionellem Weinbau in Deutschland sehen das ähnlich. Die Piwi-Sorte Cabernet blanc (Züchtung Valentin Blattner, s. Abb. rechts) kann ebenfalls erfolgreich in den Weinmarkt integriert werden, denn das Aromaprofil von grasig, Stachelbeere, Artischocke, Maracuja, Litschi bis hin zur roten ...