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Brisant
Mit unangenehmen Tatsachen umzugehen, ist unsere Stärke nicht. Vielmehr neigen wir Menschen dazu, schlechte Eigenschaften zu verdrängen, Dinge herabzuspielen und jeweils andere für den Missstand verantwortlich zu machen. Auch wir in den Spezialkulturen tätigen Akteurinnen und Akteure wissen um die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wir sollen schöne, gesunde und ansehnliche Früchte produzieren, um daraus leckere und gehaltvolle Produkte herzustellen. Aber wir leben nicht in einer idealen Welt: Umwelteinflüsse, Schädlinge, klimatische und wetterspezifische Auswirkungen erschweren unser Ansinnen. Nur dank einer Palette von Pflanzenschutzmitteln ist es hierzulande überhaupt möglich, brauchbare Resultate zu erzielen. Doch wir alle zahlen einen Preis dafür. Und irgendwann kommt die Quittung.
Genau diesen Moment erlebte ich, als ich den brisanten Artikel über die «PSM-Rückstände in Schweizer Rebbergsböden» erhielt. Forschende von Agroscope haben untersucht, wie stark unsere Böden mit synthetischen Wirkstoffen und Kupfer belastet sind. Keine ganz neue Erkenntnis, aber betrachtet man die jüngsten Zahlen, beschleicht einen ein ungutes Gefühl: Alle Arten von «industrieller» Bewirtschaftung haben markante Nachteile. Den berühmten Vogel Strauss zu machen, nützt aber nichts. Wir brauchen ganzheitliche Ansätze, um die Belastung in den Böden markant zu senken. Und da stehen nicht nur die Produzentinnen und Produzenten im Fokus (oder noch schlimmer: am Pranger), sondern auch der Handel und die Konsumierenden. Ferner braucht es auch neue Ansätze, um die Herausforderungen zu bewältigen: «SmartGrape» heisst einer, den wir in der aktuellen Ausgabe beleuchten.