Apfelzüchtung: knackig, saftig, aromatisch und robust

Der Apfel – die geniale Superfrucht. Die Faszination bei der Züchtung neuer Apfelsorten liegt darin, diese Frucht immer wieder neu zu erfinden, weiterzuentwickeln und Potenziale auszuschöpfen. Züchterblick, molekulare Analyse und Datenmanagement ergeben ein spannendes Fundament für Innovationen. Der Markt bestimmt weitgehend, was bis zu den Konsumierenden vorstösst.


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Markus Kellerhals
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 12 / 2022 , S. 14

Der Engländer Thomas Andrew Knight (1759–1838) gilt weltweit als der erste Apfelzüchter, der gezielte Kreuzungen durchführte. Apfelzüchtung war auch an der 1890 gegründeten Versuchsanstalt Wädenswil eine von Beginn weg verfolgte Aufgabe, die aber erst 1935 mit der Herausgabe des Schweizer Orangenapfels einen ersten Erfolg erzielte. Fritz Kobel, damaliger Forscher und Direktor der Eidg. Versuchsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswil, schrieb 1953 unter dem Titel «Die Züchtung neuer Obstsorten» in der Zeitschrift Schweizer Garten: «In weitaus den meisten Fällen kommt man mit der Kreuzung von Kultursorten aus. Man wählt als Eltern diejenigen aus, die in ihren Merkmalen dem gesteckten Zuchtziel am nächsten sind, oder von denen man annehmen darf, dass sie sich in glücklicher Weise ergänzen.» Illustriert wird mit einem Bild von Früchten der Kreuzung von Champagner Reinette x Metzersuur und dem Kommentar: «Kein einziger Sämling dieser Kombination befriedigte in qualitativer Hinsicht.» Dies verdeutlicht, wie anspruchsvoll die Apfelzüchtung ist ...