Arbeiten im Rebberg – Juli 2022

Jeder Winzer und jede Winzerin hat in der letzten Dekade wohl oder übel ein, wenn nicht mehrere «Extremereignisse» erlebt: Frost, Trockenheit, Stürme, monsunartige Regenfälle und Hagel. Vielerorts fast alles zusammen. In bester Erinnerung ist uns allen das Hageljahr 2021, als es in vielen Regionen gleich mehrere Hagelschlägen gab. Mancherorts, wie zum Beispiel in Wädenswil, haben die Unwetter zu einem «Totalschaden» der Reben geführt.


Thierry Wins
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 09 / 2022 , S. 10

Wenn sich in hochliegenden Gewitterwolken unterkühltes Wasser und Eiskristalle verbinden, bilden diese sogenannte Hagelembryos. Wenn sich diese in der Wolke auf und ab bewegen, wachsen sie zu grösseren Körnern, werden immer schwerer und fallen dann zu Boden. Hagelkörner können im Extremfall bis zur Grösse eines Tennisballs anwachsen. Ein Hagelschlag kann je nach Heftigkeit unterschiedliche Schäden anrichten. Je nach Zeitpunkt und Stärke des Ereignisses kann die Rebe bis zur Lese teilweise einiges kompensieren. 


Wie schützen?

Hagelnetze bieten einen zuverlässigen Schutz. Einmal montiert, können sie lange und einfach verwendet werden. Der Aufwand für die Montage ist aber relativ gross, ebenso die Kosten. Das Einnetzen einer Hektare kostet je nach System und Eigenleistung zwischen 35 000 und 45 000 Franken. Die Hersteller sprechen von einer Lebensdauer von etwa 30 Jahren. Ob sich diese Investition lohnt, muss im Detail berechnet werden. Auf der Proseite stehen: Entfall einer Hagelversicherung, Zeitersparnis, weil nicht eingeschlauft werden muss, Wertschöpfung der Anlage, ...