Bestimmung des Kirschessig­fliegenbefalls im Rebberg

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist seit ihrer Einschleppung aus Asien ein wichtiger Schädling in verschiedenen Schweizer Obstkulturen. Mit ihrem gezähnten Eiablageapparat kann sie ihre Eier in reifende Früchte einer Vielzahl von wilden und kultivierten Pflanzenarten, wie z.B. den Reben ablegen.


Autor_Kehrli Patrick
Patrik Kehrli
Agroscope, Nyon

Jérémy Monnier, Changins – Haute école de viticulture et œnologie, HES-SO, Nyon
Olivier Vonlanthen und Christian Linder, Agroscope, Nyon
Corrado Cara und Luca Jelmini, Agroscope, Cadenazzo 
Theresa Steiner und Nicola Stäheli, Agroscope, Wädenswil


Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 12 / 2022 , S. 21

Auch wenn Trauben nicht zu den bevorzugten Wirtsfrüchten der Kirschessigfliege (KEF) gehören, kann sie ihre Eier gleichwohl in den meisten Rebsorten ablegen (Abb. 1). Diese Eiablagen führen zu kleinen Einstichen, an denen sich kleine Safttropfen auf den Beeren bilden können (Abb. 2). Diese Verletzungen schaffen Eintrittspforten für Hefen und Bakterien sowie einheimische Essigfliegen. Je nach Witterung kann dieser Komplex von Essigfliegen und Mikroorganismen die Bildung und das Auftreten von Essigfäule begünstigen (Abb. 3). Es ist daher wichtig, einen möglichen D. suzukii-Befall früh zu erkennen, um rechtzeitig Schutzmassnahmen treffen zu können. Da das Vorkommen von weiblichen KEF und Eiablagen im Rebberg nicht direkt korrelieren, liefern Fallenfänge leider keine verlässliche Auskunft zum tatsächlichen Befallsdruck (Weissinger et al. 2019; Mazzetto et al. 2020). Einzig die Überwachung von Eiablagen in den Traubenbeeren erlaubt es daher, eine zuverlässige Information zum eigentlichen Befall im Rebberg zu erhalten.