Liebe Leserin, lieber Leser
Die Ihnen vorliegende Ausgabe der O+W widmet sich dem Themenschwerpunkt Spirituose. Im Fokus steht die Brennerei-Tagung, bei der neben Agroscope, die Verbände, der Zoll und auch die Forschung zu Wort kamen. Besonders hervorzuheben ist der Beitrag von Manfred Gössinger, Abteilung Obstverarbeitung, HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg (A), der mit seinen theoretischen und praktischen Ausführungen zur Leitfähigkeit von Obstdestillaten die anwesenden Brennerinnen und Brenner in seinen Bann zu ziehen wusste. Der Verlauf der Leitfähigkeit kann durch verschiedene Faktoren erheblich beeinflusst werden, insbesondere durch eine langsame Aufheizphase von mindestens 50 Minuten.
Ein in der Spirituosenbranche heiss diskutiertes Thema ist die Zuckerung. Welchen aromatischen Einfluss übt sie aus? Was ist erlaubt? Antworten auf diese und weitere Fragen lesen Sie im Artikel «Zankapfel Zuckerung». Bei der Herstellung von Spirituosen ist jedoch nicht nur auf die Grenzwerte bei der Zuckerung, sondern auch auf die Einhaltung der Methanolgehalte zu achten. Im Gegensatz zum Zucker handelt es sich bei Methanol um eine toxische Substanz. Wie Methanol entsteht und wie der Gehalt auf ein Minimum reduziert werden kann, erfahren Sie im Artikel von Fabio Gemma.
Für diejenigen, die an Forschungsergebnissen interessiert sind, bietet sich die Analyse «Räuschling Klonselektion: Die genetische Vielfalt wird um drei Klone erweitert» an. Agroscope hat von 2015 bis 2021 insgesamt 15 Räuschlingklone untersucht. Die Ergebnisse sind nun öffentlich. So viel sei verraten: Die Klone unterscheiden sich neben dem Ertrag vor allem in ihrer Platzanfälligkeit, dem Botrytisbefall sowie der Neigung zur Beerenverrieselung.
Ihre
Andrea Caretta
Redaktorin Obst+Wein