KI-generiertes Bild mit den Stichworten Gin und Botanicals. (© O+W)

Methanol – Nicht nur bei Obstbränden zu beachten

Bei der Herstellung von Spirituosen muss auf die Einhaltung der Grenzwerte verschiedener Kontaminanten geachtet werden. Methanol, eine toxische Substanz, ist eine davon, bei der die Höchstwerte nicht immer einfach einzuhalten sind. Wie Methanol entsteht und wie der Gehalt auf ein Minimum reduziert werden kann, wird in diesem Artikel vorgestellt.

Artikel von:
Fabio Gemma
Agroscope, Wädenswil
Thomas Blum und Jonas Inderbitzin
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 07 / 2024 , S. 16
Methanol zählt ebenso wie Ethanol zur Gruppe der Alkohole. Dieses kann weder vom Geruch und Geschmack noch von der Konsistenz von Ethanol unterschieden werden und ist sehr toxisch. Bereits geringe Mengen (0.1 g Methanol pro kg Körpergewicht) können zu Vergiftungen und unter anderem zur Erblindung führen. In der Schweiz und in ganz Europa gelten strikte Grenzwerte für den maximalen Methanolgehalt in Spirituosen. Frühere Studien sowie aktuelle interne Analysen haben gezeigt, dass der Methanolgehalt vereinzelt nah am Grenzwert liegt oder diesen in Ausnahmefällen sogar überschreiten kann. Da die Einhaltung dieser Grenzwerte also nicht immer einfach ist, ist es wichtig, die Methanolkonzentration nach der Destillation zu prüfen.

Pektin als Ursprung

Methanol kann auf verschiedenen Wegen in Getränke gelangen. In den meisten Fällen spielen Pektine eine zentrale Rolle, da bei deren Abbau Methanol freigesetzt wird. Pektine sind pflanzliche Polysaccharide, die Bestandteil der Zellwände (vor allem der Mittellamellen) von Früchten sind und für den Zusammenhalt der Zellen ...