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Den Birnblattsauger in Schach halten

Der Gemeine Birnblattsauger ist einer der Hauptschädlinge im Schweizer Birnenanbau. Er wird im integrierten Anbau oft direkt mit chemisch-synthetischen Wirkstoffen bekämpft. Agroscope hat zwei Bekämpfungsstrategien ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel geprüft.

Artikel von:
Hanna Charlotte Serve
Agroscope, Wädenswil
Barbara Egger
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 06 / 2023 , S. 28
Beim Birnblattsauger passt das Sprichwort «Der frühe Vogel fängt den Wurm». Lässt man die überwinternden Adulten des Gemeinen Birnblattsaugers ungehindert in die neue Saison starten, tut man sich keinen Gefallen. Das Ausmass einer verpassten Bekämpfung im Frühjahr zeigt sich alsbald in der gleichen Saison, wenn zuerst die weichen Triebe voll mit Nymphen sind, der Fruchtansatz deutlich reduziert ist und der abgesonderte Honigtau später die Ansiedlung von Russtaupilzen auf den Früchten nach sich zieht. Nachwehen gibt es auch im nächsten Jahr, wenn die geschwächten Bäume ein nur mehr reduziertes Triebwachstum aufweisen. Bei einem starken Befall werden also Fruchtqualität und -quantität deutlich beeinträchtigt. Zudem sind Birnblattsauger Vektoren von Candidatus phytoplasma pyri, dem Auslöser des Birnenverfalls. Einen Populationsaufbau frühzeitig zu unterbinden steht damit an erster Stelle einer durchdachten Bekämpfungsstrategie.

Strategien vergleichen

Die Wirksamkeit von Alternativen zu chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln wurde in Versuchen auf einem Praxisbetrieb in Gelfingen (LU) geprüft. In den Jahren 2021 und 2022 wurden folgende ...