Eiweissstabilisierung – Erfahrungsbericht aus der Praxis

Die Erfahrungen aus den letzten drei trockenen Jahren haben gezeigt, dass die Eiweissstabilisierung immer problematischer wird. Der Verband der deutschen Weinanalytiker hat aus diesem Grund einen Online-Erfahrungsaustausch mit seinen Mitgliedslaboren durchgeführt, um Winzerinnen und Winzern sowie Kellereien eine Hilfestellung bei diesen Arbeiten geben zu können.


Fred Langenwalter | Eva Witowski-Baumann
Zentrallabor Witowski Alzey und Bechtheim (D)

In den letzten Jahren ist der Aufwand bei der Eiweissstabilisierung in den Betrieben gestiegen. So wird in der Praxis nicht selten von Weinen berichtet, die mehr als 4  kg/1000 L Bentonit benötigen. Auch der Nutzen einer Bentonitschönung im Most wird immer häufiger angezweifelt, da die Weine nach der Gärung des Öfteren trotzdem keine Eiweissstabilität aufweisen. Selbst das Mitvergären von Bentonit führt in zunehmender Anzahl der Fälle nicht zu einer vollständigen Stabilität. Auch ist eine Zunahme von Eiweisstrübungen in gefüllten und nicht ausreichend stabilisierten Weinen zu beobachten.


Ursachenanalyse

Ein Zusammenhang mit den heissen und trockenen Sommern der letzten drei Jahre mit erhöhtem Eiweissgehalt im Wein wird immer deutlicher. Zu diesem Thema gab es in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrere Berichte in den Fachmagazinen. Diese Annahme deckt sich mit den Erfahrungen der Labore, dass in wärmeren Regionen auch mit sandigen Böden der Bentonitbedarf deutlich höher ist als in eher kühleren Lagen. Es wird in Deutschland ...